Gaza-Protest gegen Steinmeier in Istanbul

Anlässlich des 100. Jahrestages der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen den beiden Ländern kam Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in die Türkei. Das Flugzeug mit dem deutschen Präsidenten und seiner begleitenden Delegation landete gestern in Istanbul, der ersten Station seines dreitägigen Besuchs in der Türkei. Der Bundespräsident wurde am Flughafen Istanbul vom Gouverneur von Istanbul, Davut Gül, dem deutschen Botschafter in Ankara, Jürgen Schulz, und dem türkischen Botschafter in Berlin, Ahmet Başar Şen, begrüßt.


MÖRDER DEUTSCHLAND RAUS AUS DER TÜRKEI

Steinmeier ging zum Bahnhof Sirkeci in Fatih, wo 1961 der erste türkische Arbeiterkonvoi nach Deutschland geschickt wurde, wo er an der Tür vom Bürgermeister der Metropolregion Istanbul (IMM), Ekrem İmamoğlu, und dem stellvertretenden Vorsitzenden der CHP TBMM-Gruppe, Gökhan Günaydın, begrüßt wurde. Der Bundespräsident, der über den roten Teppich ging, wurde protestiert, bevor er nach der Begrüßung eine Presseerklärung abgeben konnte. Aus Protest gegen die Unterstützung Deutschlands für Israel rief eine Gruppe von 30 Özgür-Der-Mitgliedern Parolen wie „Mörder Deutschland, raus aus der Türkei“, „Deutschland, der Mörder des Völkermords“, „Grüße an die Hamas, setzt den Widerstand fort“. Die Gruppe wurde durch das Eingreifen der Polizei aufgelöst. Anschließend hielt Steinmeier gemeinsam mit dem deutschen Generalkonsul in Istanbul Johannes Regenbrecht und İmamoğlu ein Treffen unter Ausschluss der Öffentlichkeit im historischen Restaurant Orient Express ab.


ER BEANTWORTETE DIE FRAGEN NICHT

Am Ausgang wandte sich Steinmeier erneut den Pressevertretern zu und sagte: „Die Geschichten, die wir hier sehen und hören, sind Teil sowohl der türkischen als auch der deutschen Geschichte. „Sie sind Teil dessen, was uns zu dem macht, was wir sind“, sagte er. Während Steinmeier etwa zehn Minuten lang zu diesem Thema sprach, verlor er kein Wort über den Protest und ließ Fragen dazu unbeantwortet. Steinmeier, der die Veranstaltung auch in der historischen Sommerresidenz der Deutschen Botschaft in Tarabya moderierte, schnitt zusammen mit dem türkischen Döner-Hersteller Arif Keleş den von ihm aus Berlin mitgebrachten Döner-Kebab auf und bot ihn den Gästen an. Steinmeiers letzte Station war das Museum der Unschuld in Beyoğlu. Bei diesem Besuch wurden am Schaufenster des Antiquitätenladens gegenüber dem Museum die palästinensische und die türkische Flagge sowie ein Transparent mit der Aufschrift „Herr Bundespräsident, stoppen Sie das Massaker in Gaza“ aufgehängt. Als Steinmeier im Museum ankam, ertönte im Laden lautstark das Lied „Leve Palestina“ (Es lebe Palästina). Steinmeier, der heute in Gaziantep eine Unterkunft für Erdbebenopfer und eine von Deutschland unterstützte Schule besichtigen wird, wird morgen voraussichtlich in Ankara mit Präsident Recep Tayyip Erdoğan zusammentreffen.


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